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Praxishandbuch Kunden-Management (zurück zur Startseite)

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Neun Leitlinien für ganzheitliches Kundenmanagement

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Praxistools

Neun Leitlinien für ganzheitliches Kundenmanagement

Im Folgenden finden Sie die wesentlichen Aspekte unseres ULTIMA-Ansatzes, mit dem Sie sich den Weg zu erfolgreichem ganzheitlichem Kundenmanagement ebnen können - in Form von neun Leitlinien:

1. Erarbeiten Sie eine eindeutige, ganzheitliche und wertorientierte Kundenstrategie.

Ganzheitliche Kundenorientierung ist Teil der Unternehmensstrategie und somit auch auf einzelne Bereiche im Unternehmen nicht delegierbar. Eine klare, vom Topmanagement vorgegebene Kundenstrategie ist zu verfassen, die bestehende Zielkonflikte wie z.B. Marktanteil vs. Profitabilität berücksichtigt und eine Lösung dafür bietet. Kern einer wertorientierten Kundenstrategie muss es sein, Wege aufzuzeigen, wie Wert auf Seiten der Kunden geschaffen und zugleich Mehrwert für die Organisation und seine Shareholder generiert wird. Der Prozess der Kundenstrategie sollte deshalb autark durchgeführt und mit seinen Phasen Initiierung, Positionierung und Wertschöpfung konsequent auf den Kunden ausgerichtet sein. Nicht zuletzt gilt es, in der Strategie zu verankern, wer das operative Kundenmanagement verantwortet. Doch unabhängig davon, wer das Kundenmanagement letztlich operativ und in der Unternehmensleitung verantwortet: Es muss allen im Unternehmen klar sein, dass jede Einheit zur Kundenorientierung genauso beiträgt wie zur Gewinnerzielung, dem eigentlichen Unternehmenszweck.

2. Appellieren Sie an Herz und Verstand der Mitarbeiter.

Kunden in den Mittelpunkt der Unternehmensaktivitäten zu rücken ist nicht so selbstverständlich, wie es für manch einen scheint. Wenn Kundenorientierung nachhaltig und erfolgreich die Unternehmenskultur prägen soll, muss sie von allen im Unternehmen nicht nur verstanden, sondern auch verinnerlicht werden. Das dabei erforderliche Umdenken zieht nicht selten massive Veränderungen nach sich und kann somit bei Mitarbeitern zu Ängsten und Widerständen führen. Beziehen Sie deshalb alle Beteiligten und Betroffenen frühzeitig in den Veränderungsprozess mit ein und schaffen Sie Vertrauen, indem Sie den Nutzen der Veränderungen veranschaulichen.

3. Schaffen Sie den Rahmen dafür, dass die Mitarbeiter ihre Arbeit für den Kunden machen können, wollen und dürfen.

Kundenorientierung lässt sich nicht oktroyieren. Sie muss vom Topmanagement vorgelebt werden. Erst dann können Sie sie auch fordern und fördern. Die Forderung umfasst einerseits die Auswahl und den Einsatz von intrinsisch motivierten Mitarbeitern und andererseits das Setzen von konkreten Vorgaben und Zielen. Die Förderung beinhaltet in erster Linie die Übergabe von Kompetenzen und Kundenverantwortung sowie die Ausbildung der sozialen und kommunikativen Fähigkeiten.

4. Sorgen Sie für beständiges Lernen und Entwickeln.

Ganzheitliches Kundenmanagement endet nie. Nachhaltige Kundenorientierung erfordert, dass das Unternehmen ständig als Ganzes lernt und sich weiterentwickelt. Lernen Sie vom Kunden und lassen Sie den Kunden von Ihnen lernen. Schaffen Sie ein offenes, verbesserungsfreundliches Umfeld, in dem Mitarbeiter ebenso ihre Ideen einbringen wie Kunden ihre Wünsche und Vorstellungen. Lernen Sie aus guten und schlechten Erfahrungen und beobachten Sie regelmäßig.

5. Richten Sie Ihre Organisation auf den Kunden aus.

Zur wirkungsvollen Umsetzung einer kundenzentrierten Strategie sowie Führungs- und Unternehmenskultur bedarf es geeigneter struktureller Rahmenbedingungen.  Ein Unternehmen muss intern Aufbau und Ablauf so ausrichten, dass es den externen Anforderungen der Kundenorientierung gerecht wird. Klassische Hierarchien werden sprichwörtlich auf den Kopf gestellt: Der Kunde bildet die Spitze – an seinen Wünschen, Bedürfnissen und Erwartungen richtet sich die Organisation aus, er ist ständig präsent und wirkt aktiv am Wertschöpfungsprozess mit. Das Unternehmen sollte dabei nach innen und nach außen transparent sein: Mitarbeiter kennen Aufgaben und Verantwortlichkeiten in Bezug auf Kunden. Kunden erkennen, an wen sie sich mit ihren Anliegen wenden können. Dies setzt klare Verantwortlichkeits- und Kompetenzabgrenzungen im Unternehmen voraus. Mit schlanken Organisationen, dezentralen Entscheidungswegen und flachen Hierarchien können Sie die Informationswege beschleunigen und die Bearbeitungszeiten von Kundenanfragen verkürzen.

6. Fordern Sie ein aussagekräftiges, kundenbezogenes Controlling und Reporting.

Wertorientiertes Kundenmanagement bleibt eine Phrase, wenn es nicht harte Fakten und Nachweise liefert, welchen kontinuierlichen Wertbeitrag es leistet. Zur Optimierung der Wertschöpfung auf Kunden- und auf Unternehmensseite benötigen Sie analytische Kompetenzen und finanzwirtschaftliche Mess- und Steuerungstools, die Kunden bezogen sein müssen. Dies erfolgt am besten unter Beteiligung des Controllingbereiches. Messung und Steuerung machen den Wert des Kunden und der Kundengruppen transparent und zeigen klar auf, ob die geplanten Maßnahmen ihre quantitativen und qualitativen Ziele erreichen. Mit der differenzierten Bearbeitung von diversen Kundengruppen unter Beachtung des Lebenszyklus können Sie hohe zusätzliche Ertragspotenziale realisieren.

7. Stellen Sie sicher, dass die „Momente der Wahrheit“ von allen Unternehmenseinheiten beherrscht werden.

Die unterschiedlichen Kontakte über die Vielzahl funktionaler Einheiten hinweg zu managen, erweist sich oftmals als der operative Knackpunkt von ganzheitlichem Kundenmanagement. Schaffen Sie mit einem integrierten Kontaktmanagement über die verschiedenen Kontaktpunkte und Kanäle einen einheitlichen konsistenten Auftritt. Stellen Sie anhand konkreter Handlungsanweisungen an allen Kundenkontaktstellen eine durchgängig konsistente Behandlung des Kunden sicher. Entscheidend ist es, die Fachbereiche dafür zu sensibilisieren, das gemeinsam erarbeitete Kundenmanagement-Konzept auch konsequent umzusetzen. Alle Unternehmensvertreter müssen die gleichen Unternehmensbotschaften kommunizieren, unabhängig von ihrer Funktion: ob in der Telefonzentrale oder am Empfang, ob als Verkaufsberater, Marketingleiter oder Service Center Mitarbeiter.

8. Wählen Sie das geeignete IT-System mit Bedacht aus.

Mit zuverlässigen, leistungsstarken Systemlösungen können die Fachbereiche auch bei großen Mengen von Daten und Informationen Kundenbeziehungen gezielt pflegen und steuern. Beachten Sie hierbei den Menschen, der letztendlich diese Systeme anwendet, und berücksichtigen Sie vor allem die Mitarbeiter als Anwender und Anforderer. Bei der Auswahl des Systems kann externe professionelle Unterstützung einen wertvollen Beitrag leisten. Planen Sie für die Auswahl und für die Einführung von CRM-Systemen ausreichend Zeit ein.

9. Wenden Sie ULTIMA in allen Facetten an.

In diesem Buch haben wir den Umriss von ganzheitlichem Kundenmanagement anhand des ULTIMA-Ansatzes mit den sechs Elementen gezeichnet. Nur bei intensiver Abstimmung und im richtigen Zusammenspiel von kundenorientierter Strategie, Organisation und Unternehmenskultur können Unternehmen langfristig erfolgreich sein. Sichtbar und gelebt werden diese drei strategischen Elemente durch die drei wesentlichen operativen Elemente Controlling, Kontakt- und Systemmanagement. Nehmen Sie alle sechs ULTIMA-Elemente gleichermaßen in Angriff. Ein vereinzeltes Angehen der Elemente oder isolierte Maßnahmen erzielen nicht den gewünschten und möglichen Erfolg – es kommt darauf an, dass alle Elemente auf das Kundenbeziehungskonto einzahlen.

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